Ehemaliger Ministerpräsident war in Dülmen.

„Älterwerden in diesen Zeiten“ – so war der Titel eines kurzweiligen Vortrags, den der frühere Ministerpräsident und Bundesminister Franz Müntefering am 22. Juni auf dem Dülmener „Markt der Möglichkeiten“ hielt. Sowohl als langjähriger Politiker wie auch als persönlich vom Älterwerden Betroffener – Müntefering ist Jahrgang 1940 – schilderte er verschiedene Ideen und Initiativen, um die letzte Lebensphase aktiv zu gestalten. Zum Einstieg in seine persönliche Haltung zitierte Müntefering die Philosophin Hannah Arendt, wobei er ausdrücklich ihre jüdischen Wurzeln betonte: „Politik ist die angewandte Liebe zum Leben!“ Müntefering versteht „Politik“ als kreatives Handeln zum Wohl der Gesellschaft – im Unterschied bzw. in Abgrenzung zu bloßen Forderungen gegenüber dem „Staat“ oder das Pochen auf Individualinteressen. „Gesellschaftspolitik realisiert sich in der Nachbarschaft und da, wo man miteinander redet“, so Müntefering. Man müsse eine Kultur des „Helfen und sich helfen lassen“ immer neu und bewusst einüben. „Hier vor Ort entscheidet sich, ob Demokratie gelingt oder nicht.“ Auf unterhaltsame Weise und mit vielen persönlichen Beispielen entfaltete sein Konzept vom „dreifachen L“: Laufen, Lernen, Lachen.

Fotos: Pressestelle Stadt Dülmen / André Siemes