Dülmen 1925 bis 1945

1925 |
Bildung einer NSDAP-Ortsgruppe in Dülmen |
1933 |
Gewaltsame Gleichschaltung von Politik und Verwaltung auch in Dülmen; erste Maßnahmen und Übergriffe gegen Juden. Die Marktstraße wird in „Adolf-Hitler-Straße“ umbenannt. |
1937 |
Der alte jüdische Friedhof wird auf Druck der Stadt verkauft, eingeebnet und in eine öffentliche Grünanlage mit einem Blumenbeet in Form eines Hakenkreuzes umgewandelt. |
1938 |
Der Brunnen vor dem Rathaus wird entfernt, um dort Platz für Aufmärsche zu schaffen. Novemberpogrome auch in Dülmen. Liesel Cahn und Lore Pins müssen die Höhere Mädchenschule verlassen. |
1939 |
Das Viktorkreuz im Stadtwappen wird durch das Lüdinghauser Tor ersetzt. |
1940 |
Der in Haus Kannen bei Münster untergebrachte geistig und körperlich Behinderte Jude Jakob Salomon aus Dülmen wird an einen unbekannten Ort verlegt und später Opfer der „Euthanasie“. |
1941 |
Acht der zehn im Dülmener „Judenhaus“ verbliebenen Juden werden ins Ghetto Riga deportiert. Keiner von ihnen überlebt den Holocaust. |
1942 |
Die letzten beiden im Dülmener „Judenhaus“ verbliebenen Juden werden nach Theresienstadt deportiert und wenig später in Treblinka ermordet. Das Textilunternehmen Bendix muss den „jüdischen“ Namen des 1932 verstorbenen Firmengründers ablegen und stattdessen den Mädchennamen der „arischen“ Witwe annehmen. |
1945 |
Nahezu vollständige Zerstörung der Stadt Dülmen durch Bombenangriffe |
Entnommen aus dem Buch
»Von allem etwas …«
Meine jüdische Kindheit in Dülmen und Rotterdam, 1928–1945
– Erinnerungen von Helga Becker-Leeser –