Bücher

Auf jüdische Spuren
in der Stadtbücherei

„Im Übrigen, mein Sohn, lass dich warnen!“, so beendet der alttestamentliche Weise Kohelet das gleichnamige Werk: „Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und viel Studieren ermüdet den Leib.“ (Koh 12,12) Gleichwohl erfreuen sich Buchläden und Büchereien nach wie vor großer Beliebtheit: Nicht zuletzt in Zeiten der Corona-Einschränkungen griffen viele Menschen verstärkt zu Büchern. Ein kleiner Rundgang durch die Dülmener Stadtbücherei nennt zehn hier vertretene jüdische Autorinnen und Autoren.

Heinrich Heine

 

Heinrich Heine, einer der bedeutendsten Dichtern und Journalisten des 19. Jahrhunderts, wurde 1797 in Düsseldorf geboren und starb 1856 als Exilant in Paris.

„Heinrich Heine gilt als einer der letzten Vertreter und zugleich als Überwinder der Romantik. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist und Satiriker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Im Deutschen Bund mit Publikationsverboten belegt, verbrachte er seine zweite Lebenshälfte im Pariser Exil. Antisemiten und Nationalisten feindeten Heine wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung über den Tod hinaus an. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte.“ (Wikipedia)

Das satirische Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ erschien 1844. Angelegt ist das Werk als eine Reise, die Heine im Jahr zuvor von Paris nach Hamburg unternahm. In bildreicher poetischer Sprache übt Heine sarkastische Kritik an den politischen und sozialen Verhältnissen in seiner Heimat, deren reaktionäre Wirklichkeit er mit seinen liberalen gesellschaftlichen Visionen kontrastiert. – Die Stadtbücherei bietet das Werk auch als e-Medium an.

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