15. Juli 2022
Fotos: Dr. Andrea Peine, Christiane Daldrup
Mehrmals zeigten sich die drei Gäste aus Israel, Andy Tobias, Karin Halevy-Tobias und Orly Tsabarch, beeindruckt darüber, wie viel in Dülmen getan wird, um die Erinnerung an das jüdische Leben wach zu halten.
Somit war ein Besuch des aktuellsten Erinnerungsprojektes, nämlich "Keller Pins", selbstverständlich. Nach der Mittagspause wurden die Gäste von Pfarrer Markus Trautmann auf dem "Markt der Möglichkeiten" in Empfang genommen. Von dort ging es über den neu gestalteten Kirchplatz rüber zum Außengelände der Kindertagesstätte St. Anna. Zwischen Kirche und dem im Bau befindlichen Erinnerungsort "Keller Pins" zeigte Pfarrdechant Trautmann einige historische Fotos, die zum einen das Wohnhaus der Familie von Louis Pins zeigten, zum anderen aber auch belegten, wie dicht die Familie an dem katholischen Gotteshaus wohnte. Der Pfarrer berichtete über die Familie Pins, die Nachbarfamilie Brathe, die neuesten Erkenntnisse über die Verhaftung von Louis Pins und die Emigration von Jenny und Johanna.
Im Anschluss erläuterte der Pfarrer das Bauprojekt für den Erinnerungsort "Keller Pins" von den ersten Grabungsfunden, über die Idee-Entwicklung bis hin zur Umsetzung. In etwa zwei Wochen wird der gläserne Tetraeder aufgesetzt werden. Danach wird die Innengestaltung bzw. -aufbereitung folgen.
Zum Abschluss überreichte Pfarrer Trautmann jedem der Gäste ein Exemplar der Neuerscheinung "Sie müssen machen, dass ich wegkomme!" sowie das Booklet mit der Projektbeschreibung. Zudem gab es noch für alle je eine Ausgabe von der zweiten Auflage der Broschüre "Im Bündel des Lebens."
Auch über dieses Projekt zeigten sich die drei Geschwister im Nachgang begeistert. Es sei schön, dass die Menschen hinter den Namen nicht in Vergessenheit geraten, dass sie wieder ein Gesicht bekommen.