15. Juli 2022
Fotos: Dr. Andrea Peine, Christiane Daldrup
Spätestens auf dem jüdischen Friedhof merkte man, wie gut sich die drei Geschwister Andy Tobias, Karin Halevy-Tobias und Orly Tsabarch aus Israel auf ihren Besuch in Dülmen vorbereitet hatten. Sie waren nicht nur vertraut mit den Namen der direkten Vorfahren, sondern auch über weitere Abzweigungen und Verbindungen. Mit Hilfe des Buches "Der jüdische Friedhof in Dülmen" von Karina Lehnardt und der darin enthaltenen Karte suchten sie gezielt Gräber ihrer Familie auf. Dr. Stefan Sudmann konnte dabei Rückfragen zur Familiengeschichte fachkundig beantworten. Begrüßt wurden die Gäste hier von Robert Schneider, dem Schulleiter der Hermann-Leeser-Schule.
Erstaunt zeigten sich die drei Geschwister darüber, dass die Grabsteine vom ehemaligen jüdischen Friedhof erhalten waren und nicht von den Nazis zerstört bzw. zweckentfremdet wurden.
Auf dem Weg zum Friedhof machte die Gruppe Halt am ehemaligen jüdischen Friedhof an der Lüdinghauser Straße. Auf der Glasstele konnten sie den Namen von ihrem Großvater Max Cahn ausfindig machen. Etwas verstört waren sie verständlicherweise darüber, dass die Wiese als "Gassifläche" von Hundebesitzern benutzt wird, liegen doch darunter noch die Gebeine ihrer Vorfahren begraben.