"From a question to two days of remembrance teaching and learning! Danke vielmals, Hans D."
So lautet die Widmung in einem Buch, welches Hans Davidson als Geschenk mitbrachte. "Aus einer Frage wurden zwei Tage voller Erinnerungslehren und -lernen. Danke vielmals"
Der Kontakt zu Prof. Dr. Hans Davidson ist Ende Februar durch eine Bildnutzungsanfrage entstanden. Bereits wenige Wochen später durften wir ihn und seine Frau hier in Dülmen begrüßen.
Hans Davidson ist der Sohn von Adolf, genannt Dolf, der mit seinen Eltern Isidor und Bertha und den Geschwistern Walter, Hermann und Martha, genannt Johanna, an der Lüdinghauser Straße 15 wohnte. Als das Leben für die Familie in Dülmen unerträglich und lebensbedrohlich wurde, zogen die Davidsons im November 1937 (Johanna und Hermann bereits 1933) nach Zwolle, die Heimatstadt von Familienvater Isidor. Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht 1940 konnten die Geschwister Adolf und Martha untertauchen. Mutter Berta, ihre Söhne Hermann und Walter wurden in Westerbork interniert und vor dort deportiert. Bertha wurde in Sobibor und Hermann und Walter in Auschwitz ermordet.
Hans Davidson war als Kind das letzte Mal in Dülmen und nutzte die beiden Tage, um sich auf Spurensuche nach seiner Familie zu begeben und selbst Auskunft zu geben.
So begegneten sie am Dienstag einer Gruppe Schülerinnen und Schüler der Hermann-Leeser-Schule >>>. Gemeinsam mit den Jugendlichen ging es dann zur Lüdinghauser Straße, wo der Stolperstein für Isidor >>>, dem Großvater von Hans, ausgetauscht wurde.
Im Anschluss suchte die Gruppe die Stolpersteine der Familie Salomon, der Herkunftsfamilie der Großmutter Bertha, auf. Weitere Haltepunkte waren das Judenhaus, der Innenhof, wo einst die Syngagoe stand, und der Gedenkort "Keller Pins".
Im einsA wurden die beiden Gäste von Bürgermeister Carsten Hövekamp begrüßt. Das Programm an diesm Tag endete mit dem Vortrag >>> von Prof. Dr. Hans Davidson.
Am nächsten Tag wurden die beiden jüdischen Friedhöfe aufgesucht. Auf dem Friedhof an der Anne-Frank-Straße befindet sich das Grab von Sophie und Abraham Salomon, den Urgroßeltern von Hans Davidson.
Nach einer Kaffeepause bei Schuldirektor Robert Schneider, wurden noch einige interessante Akten im Stadtarchiv gesichtet. Damit endete der Besuch von Hans und Kathi Davidson.