Die archäologischen Grabungen schreiten voran; die bauliche Ausgestaltung und Überbauung des historischen „Keller Pins“ am Dülmener Kirchplatz geht in die finale Planungsphase. „Umso mehr freut es uns, dass uns erst vor kurzem eine großzügige Zuwendung durch den ‚Verein 321‘ zugesagt wurde“, teilte Pfarrer Markus Trautmann am vergangenen Freitag (7.5.) in einer Info-Veranstaltung vor Sponsoren mit. Der bundesweit agierende „Verein 321“ (kompletter Name: „Verein 321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“) wurde 2018 ins Leben gerufen und nimmt Bezug zum Jahr 321: Damals wurde durch Kaiser Konstantin den Juden von Köln zugestanden, im Magistrat der Colonia am Rhein mitzuwirken – der erste urkundliche Hinweis auf die Existenz von Juden auf heutigem deutschen Boden. „Somit steht das Jahr 2021 im Zeichen des Gedenkens an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, erklärt Christiane Daldrup vom Pfarreirat St. Viktor. „Der ‚Verein 321‘ möchte die verschiedensten Gedenkinitiativen und Aktionen im Bundesgebiet unterstützen und an Fördermittel des Bundes und des Landes heranführen“, ergänzt Christoph Fehmer, Verwaltungsreferent der Pfarrei St. Viktor. Die zugesagte Fördersumme für den Ausbau der Gedenkstätte „Keller Pins“ rangiert im fünfstelligen Euro-Bereich, „genaue Zahlen werden wir nach Abschluss letzter Abstimmungen bald mitteilen“, so Fehmer. Gleichwohl bitten die Initiatoren weiterhin um die Unterstützung durch die Dülmener Bevölkerung. „Denn die nun erfolgte hochkarätige Anerkennung unseres Vorhabens ist natürlich nicht nur Ansporn, sondern auch Verpflichtung“, meint Pfarrer Trautmann. „Somit sollte auch der gläserne Überbau eine wertige und repräsentative Kubatur einnehmen“, findet Verwaltungsreferent Fehmer, „vielleicht als gläserne Pyramide – schlicht, aber auffällig“. Die Glaskuppel könnte von einer kleinen Sitzbank umgeben sein, für die Kinder im Außenbereich des St.-Anna-Kindergartens. „Dann würden die Kinder das Denkmal buchstäblich in Besitz nehmen können“, findet Christiane Daldrup.